I.4. Die Königlich-Preußische Postexpedition

Aufgrund eines Vertrages mit den Städten Lübeck und Hamburg vom 28.7.1837 eröffnete Preußen am 1. Mai 1838 eine Post-Expedition in Bergedorf. Diese Poststation war nicht nur Relais-Station für preußische Post, sondern hatte auch das Recht, Briefe und andere Postsachen von und nach Preußen anzunehmen und zu verteilen. Standort der Preußischen Post war das Hotel „Stadt Berlin“ in der Sachsenstraße. Durch den Bau der Eisenbahnstrecke von Hamburg nach Bergedorf, die am 15.12.1846 eröffnet wurde verlor die Preußische Poststation an Bedeutung und wurde defizitär. Da eine Vereinbarung mit dem Amt Bergedorf zur Übernahme der Bergedorfer Amtsboten-Post nicht erreicht werden konnte, wurde am 31.o3.1847 die Preußische Poststation geschlossen.

 Preußischer Postschein

Preußischer Postschein

(Museum für Bergedorf und die Vierlande) 

 

BEWERTUNGEN

 

Postscheine

Pr PS1Preußischer Postschein mit handschriftlicher Ortsangabe ´Bergedorf´NN

 

Briefstempel

Pr 1zweizeiliger Stempel (L2) ´BERGEDORF´ 1. Zeile, Daum ohne Jahr in der zweiten Zeile2.000,-

 

 Stempel der Preußischen Post

Brief von Bergedorf nach Lauenburg mit Durchgangsstempel aus Schwarzenbeck

 

Der preußische Postmeister Franz Wilhelm Ludwig Paalzow wurde mit dem o1.o4.1847 Leiter des neu gegründeten Bergedorfer Beiderstädtischen Postamtes. Die Postutensilien des Preußischen Postamtes wurden von dem neuen Beiderstädtischen (Lübeck-Hamburgischen) Postamt übernommen. Dazu gehörte auch der zweizeilige preußische Poststempel, der ab dem o1.o4.1847 im neuen Postamt weiter genutzt wurde.

„Preußen-Belege“ sind also nur am Datum zu erkennen. Da der Stempel keine Jahreszahl ausweist, ist das Jahr in der Regel nur an anderen Stempeln (Aufgabe, Transit) mit Jahreszahl oder einem entsprechend datierten Briefinhalt zu bestimmen. Eine weitere Bestimmung preußpscher Belege ist durch die Verwendung des einzeiligen Stempels ´SCHWARZENBECK´ gemeinsam mit dem preußischen Pr 1 möglich. Diese wird im Handbuchteil "Mögliche Datierung von preußischen Belegen" genauer dargestellt. Etwa 10 Preußen-Briefe sind bekannt.